Zum Thema „Widerstand im Dritten Reich“ konnte der Präsident des Lions-Clubs Merzig Dr .h.c. Armin Streit als Referenten Felix Graf von Hardenberg gewinnen. Der Wahlsaarländer ist der Großneffe von Carl- Hans Graf von Hardenberg (22.10.1891 bis 24.10.1958) der zum engen Kreis des Widerstandes um Graf Stauffenberg gehörte. Mit familiären Detailkenntnissen wurde die Lebensgeschichte dieses Widerstandskämpfers nachgezeichnet. Geprägt durch seine preußische Erziehung noch in der Kaiserzeit hießen seine Tugenden Pflichttreue, Ehrenhaftigkeit, Zuverlässigkeit. Eine Militärlaufbahn war vorgezeichnet. Prägend war auch die sogenannte „Schmach des Versailler Vertrages“ zu Ende des ersten Weltkrieges und die Weltwirtschaftskrise. Dies erleichterte bekanntlich den Nationalsozialisten um Adolf Hitler die Bevölkerung und das Militär hinter sich zu bringen. Im zweiten Weltkrieg gab es für Carl-Hans Graf von Hardenberg dann das Schlüsselerlebnis: Im Jahre 1941 wurde er anläßlich eines Zwischenstopps zur Betankung seiner Militärmaschine in der weißrussischen Stadt Borissow Zeuge eines Massakers an 7000 jüdischen Frauen, Kindern und Männern durch Einheiten der SS. Dies bewirkte endgültig ein Umdenken im Sinne Berthold Brechts : „Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht“. Er fühlte sich nunmehr, im Gegensatz zu vielen anderen, auch nicht mehr an den Führereid gebunden.1942 aus dem Frontdienst ausgeschieden, kehrte er auf sein Gut nach Brandenburg zurück und beteiligte sich aktiv am Widerstand bis hin zum gescheiterten Attentat auf Hitler am 20.07.1944. Bei seiner Verhaftung versuchte er sich mit zwei Schüssen das Leben zu nehmen, überlebte schwerstverletzt und wurde, bereits zum Tode verurteilt, in das Konzentrationslager Sachsenhausen verbracht, wo er durch glückliche Fügung das Kriegsende erlebte. Ein deutsches Schicksal im Widerstand!
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